Im Sog des boomenden Onlinehandels hat sich auch die Schmugglerkriminalität verstärkt in den Versandbereich verlagert. Betäubungsmittel, Drogen, gefälschte Produkte, Waffen – die Palette ist schwer überschaubar und stellt die Ermittler:innen von Zoll und Exekutive vor immer größere Probleme.
Ein mit knapp vier Millionen Euro von der EU gefördertes Kooperationsprojekt von 16 europäischen Partnern soll die Arbeit der Fahnder:innen erleichtern. Im Rahmen dieses Projektes kooperiert das Linzer Forschungsinstitut RECENDT unter anderem mit dem Schweizer Laserentwickler Alpes Lasers. Das Team vom Enterprise Europe Network (EEN) der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria hat beim Entstehen der Kooperation erfolgreich unterstützt.
Der freie Warenverkehr innerhalb der EU hat die Arbeit der Fahnder:innen bei der Überwachung von Lieferungen mit Post- und Paketdiensten deutlich erschwert. Die derzeitigen Aufdeckungsmethoden zielen im Allgemeinen auf größere Sendungen ab und erfordern in den meisten Fällen den Einsatz von ausgebildeten Hunden, die Tausende von Sendungen durchsuchen. Das ist ein mühsamer, zeitaufwändiger und sehr teurer Prozess, der dringend verbessert werden muss. Bei Lebensmitteln und Medikamenten können Röntgenapparate für den notwendigen Durchblick sorgen. Gefälschte Ausweispapiere und große Bargeldbeträge sind aufgrund ihrer Beschaffenheit jedoch kaum aufzuspüren.
Sensorentwicklung mit den Schweizern
Eine Kooperation des Linzer Hightech-Unternehmens RECENDT und der Ingenieurschmiede Alpes Lasers aus der Schweiz befasst sich mit der Entwicklung fortschrittlicher Terahertz-Technologien zum Scannen und Aufspüren von illegalem Material auf dem Versandweg. RECENDT und Alpes Lasers trafen sich während eines virtuellen EEN-Matchmaking-Events und fanden mit dem EU-Projekt „iFLOWS“ rasch einen gemeinsamen Nenner.
Das Projekt iFLOWS schlägt einen einzigartigen Ansatz vor, um Zoll-, Polizei- und Post- bzw. Kurierdienste dabei zu unterstützen, Verbrechen auf dem Versandweg zu verhindern oder aufzudecken. Das ausgearbeitete Toolkit ist eine Kombi aus intelligenten Tools und Diensten sowie neuen Scanning-Technologien. Neuartige Sensoren (THz-Scanner und UWB-Scanner) erkennen eine große Bandbreite an illegalen Materialien und Substanzen. In Kombination mit herkömmlichen Systemen wird der Erkennungsprozess optimiert ohne die bestehenden Post-/Kurierströme zu unterbrechen.
Enterprise Europe Network
Das Enterprise Europe Network (EEN) ist das weltweit größte Business Support Netzwerk und steht Unternehmen mit 3.000 Expert:innen in 50 Ländern bei sämtlichen Fragen zur Internationalisierung und bei der Suche nach Kooperationspartner:innen zur Seite. Business Upper Austria unterstützt im Rahmen des EEN seit 2008 die Internationalisierungsbestrebungen oberösterreichischer Unternehmen in Forschung, Technologie und Innovation. „Für RECENDT ist die Teilnahme an EEN-Matchmaking-Events seit vielen Jahren ein Fixpunkt in der internationalen Partnerakquise. Man hat sehr einfach, niederschwellig und kostengünstig die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und über die Jahre auch persönliche Beziehungen aufzubauen. Internationale Kooperation lebt von internationalen Netzwerken zwischen Menschen – und genau solche Vernetzung wird durch das EEN unterstützt“, sagt Robert Holzer, Projektleiter und Business Developer bei RECENDT.
RECENDT
Die 2009 gegründete RECENDT (Research Center for Non-Destructive Testing) GmbH in Linz / Oberösterreich bietet ein Leistungsspektrum, das die gesamte F&E-Prozesskette umfasst und von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis zur Entwicklung modernster Technologien für industrielle Anwendungen reicht. RECENDT realisiert maßgeschneiderte Hightech-Lösungen im Bereich der Materialcharakterisierung und der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung.
RECENDT GmbH
www.recendt.at
www.iflows-project.eu
Bildquelle: ©iFLOWS
Kontakt:
Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH
DI Dr. Markus Mair
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