Andreas Herbst

Cluster Mechatronik Tirol, Cluster Manager



 


Du leitest nun seit gut einem Jahr den Tiroler Mechatronik Cluster. Kannst du uns ein wenig über den Cluster erzählen? Warum ist er so wichtig?


Momentan sind 75 Firmen im Cluster Mechatronik Tirol. Es sind viele verschiedene Unternehmen: von EPUs bis Großunternehmen, von produzierenden und entwicklungsintensiven Firmen bis hin zu hochdigitalisierten und IT-Firmen. Zu den großen Vorteilen vom Cluster zählen der offene Austausch und die Vernetzung untereinander und mit anderen Initiativen. Dabei kann viel voneinander gelernt werden und Know-how wird genutzt und weitergegeben.


Als Clustermanager Mechatronik bist du jeden Tag ganz nah am „daily business“ und den Innovationen der Tiroler Firmen. Welche europäischen Themen beschäftigen die Firmen aktuell ganz besonders?


Viele. Ganz präsent sind zurzeit jedoch vor allem die Themen Energiekosteneinsparungen, Arbeits- und Fachkräftemangel und die Änderungen von Richtlinien wie zum Beispiel der EU-Taxonomie. Diese werfen viele Fragen auf, ebenso wie die Themen Materialmangel und Lieferketten, Digitalisierung, Automatisierung sowie Nachhaltigkeit.


Große Unternehmen sind hinsichtlich der Lösung dieser Herausforderungen, aber auch ganz generell, international meist stark aufgestellt. In klein- und mittelgroßen Unternehmen wird hingegen oft noch zu wenig international gedacht. Der Aufbau von Kontakten zu internationalen Netzwerken und Partner:innen ist oft sehr wertvoll, um eben genau diese Herausforderungen gemeinsam zu lösen. In dem Zusammenhang geht es um die Vernetzung zwischen Regionen und in der EU und darum, verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen.


Ich weise oft darauf hin, dass es außerhalb des Clusterprogramms viele weitere tolle Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen gibt wie zum Beispiel Startup.Tirol oder das Enterprise Europe Network (EEN). Die gute Zusammenarbeit mit dem EEN, beispielsweise in Bezug auf die Projektpartnersuche, Vernetzung, Förderberatung oder Nachhaltigkeit, ist für Unternehmen sehr wertvoll. Zusammen können wir die Unternehmen weiterbringen.


Wir freuen uns, dass wir dich nun als Ambassador gewinnen konnten. Was ist dein Bezug zum Enterprise Europe Network Austria und welche Motivation hat dich geleitet, unserem Ruf zum EEN-Botschafter 2023 zu folgen?


Ich arbeite immer gerne mit dem EEN zusammen. Da spielt die persönliche Komponente natürlich mit, denn das EEN und der Cluster ergänzen sich sehr gut und ich merke, dass das EEN den Unternehmen sehr viel bringt. Im Sinne von: ein offenes europäisches Netzwerk bieten, vorausdenken oder Bewusstseinsbildung zu den verschiedensten Themen wie zum Beispiel Innovation oder Nachhaltigkeit. Ich muss sagen, vor einem halben Jahr habe ich zwar gewusst, dass die 17 Sustainable Development Goals (SDG) existieren, aber mich nicht genauer damit beschäftigt. Ähnlich geht es vielen Unternehmen. Mittlerweile sehe ich es so, dass die SDGs und Nachhaltigkeit den Unternehmen klar sein müssen – in Zukunft führt kein Weg darum herum. Dazu gibt es wertvolle Unterstützung durch das EEN wie zum Beispiel das Nachhaltigkeits-Assessment, welches Unternehmen aufzeigt, wo sie aktuell stehen und welche gezielten Potenziale und welche Anwendung für sie relevant sind, um sich weiterzuentwickeln. Solche tollen Unterstützungsmöglichkeiten sollen nicht unerwähnt bleiben.


Als Ambassador habe ich den Vorteil, dass ich über die Ambassador LinkedIn Postings schnell und direkt Vorab-Informationen zu diesen und vielen Themen bekomme, die für mich und mein Netzwerk relevant sind. Momentan habe ich an die 880 Follower:innen auf LinkedIn – und wenn es auch nur einen Bruchteil erreicht, nur ein paar Personen draufklicken oder sich informieren und einen Benefit daraus ziehen, kann das viel bewirken. Und statt „nur schnell“ drüber zu lesen, werde ich mich als EEN Ambassador mit den Inhalten jetzt noch viel intensiver und regelmäßiger beschäftigen. Um sie nicht nur auf LinkedIn zu posten, sondern den Unternehmen passend vermitteln zu können.


Darf ich zum Abschluss noch nach deinem persönlichen Motto fragen?


Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität in jeder Situation. Für mich ist die beste Strategie, einfach ich selbst zu bleiben – auch, wenn ich an ein Unternehmen herantrete. Wenn man offen und ehrlich ist und jede:n gleich behandelt, sieht man, wie jede:r einen wertvollen Teil zum großen Ganzen beitragen kann.


 


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