Bis jetzt gab es keine Möglichkeit, hochwertigen, klinischen Lehr- und Lerncontent einfach aufzuarbeiten und mit anderen zu teilen. Das MedTech-Startup Vocationeers aus Hallein, Salzburg schafft hier Abhilfe und hat mit MYSEBASTIAN eine entsprechende Online-Plattform entwickelt.

MYSEBASTIAN ist ein Lern- und Contentmanagement-System, mit dem Wissen individualisierbar wird und trotzdem vergleichbar bleibt. Dazu der Vocationeers-Gründer und -Geschäftsführer Werner Korb: „Die Behandlung der Patient:innen ist sehr individuell, das liegt einerseits an ihren jeweiligen besonderen Bedürfnissen, andererseits an den Chirurg:innen selbst. Denn diese operieren immer so, wie sie denken, dass es am besten ist. Auch haben sie sich im Laufe der Zeit ihre eigenen, speziellen Behandlungsmethoden angeeignet und entwickelt, die sie natürlich auch anwenden wollen. Mit MYSEBASTIAN können alle ihre spezifischen Behandlungsmethoden lehren, miteinander vergleichen und auch anpassen. Man kann sich zum Beispiel ansehen, wie Ärztinnen und Ärzte in Indien, New York oder Tokyo eine Operation durchführen, wie sie Schritt für Schritt dabei vorgehen oder welche Instrumente sie dabei verwenden. Ich kann meinen Workflow also mit Expert:innen aus Tokyo teilen und sie um ihre Expertise dazu bitten. So können sich die Chirurg:innen untereinander weltweit vernetzen.“

Klinisches Wissen digitalisieren

Die Plattform ist als ein Mix aus Linkedin, Youtube und Google zu verstehen und richtet sich an Healthcare Professionals aller Disziplinen, an Krankenhäuser, Trainingszentren und Medizintechnik-Unternehmen. „Wir wollen die führende Plattform für den Austausch für Fachwissen im Healthcare-Sektor werden und dabei trotzdem unabhängig bleiben.“

MYSEBASTIAN ist die erste digitale Web-Plattform für klinische Expert:innen, welche die eigene Expertise für verschiedene Zwecke verfügbar und einsatzbar macht. Anwendungsbereiche sind in der Lehre, auf Kongressen, Case-Discussions, in Präsentationen, bei Produktschulungen und vielem mehr. Mithilfe von digitalen Tools und einem einzigartigen UX-Konzept wird medizinisches Wissen demokratisiert – für die Sicherheit der Patient:innen.

Gegründet wurde Vocationeers von Werner Korb. Er ist Informatiker und Human Factors Experte und seit über 20 Jahren wissenschaftlich in der Chirurgie und Medizintechnik tätig. Aus der Idee, klinisches Wissen in einer neuen Form zu digitalisieren, entstand 2018 das Startup Vocationeers. 2020 wurden sie in das Inkubationsprogramm FACTORY von Startup Salzburg aufgenommen und konnten dort bei der Abschlussveranstaltung Investors Lounge, wo sie vor Investor:innen pitchten, den 1. Preis der Jury mit nach Hause nehmen.

Wie das Enterprise Europe Network unterstützte

 Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung der Plattform war die Auswahl der richtigen Werkzeuge zum Schutz des dahinterliegenden Geistigen Eigentums. Für einen ersten Überblick wurde gemeinsam mit Expert:innen des austria wirtschaftsservice, des Österreichischen Patentamts und von Innovation Salzburg eine Analyse im Rahmen von Discover.IP durchgeführt und ein Patentscheck bei der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beantragt. Die wichtigste Erkenntnis daraus war, dass eine Patentierung zwar nicht möglich ist, dadurch aber gleichzeitig auch nicht in Rechte Dritte eingegriffen wird und eine freie Entwicklung möglich war. „Durch diese Analyse haben wir Werkzeuge kennengelernt, die wir gut aufeinander abgestimmt, für den Schutz unserer Plattform nutzen“, so Werner Korb.

Eine dieser Maßnahmen war die Einreichung der Unionsmarke MYSEBASTIAN, die durch den KMU-Fonds des EUIPO unterstützt wurde und den Schutz der Plattform und eine gezielte Internationalisierung dieser ermöglicht. Weiters setzt das Unternehmen auf Geheimhaltung und gute Verträge.

 

MYSEBASTIAN/Vocationeers GmbH
Werner Korb
Bahnhofstraße 2
5400 Hallein/Salzburg
www.mysebastian.com
www.vocationeers.at
Bildquelle: © Vocationeers GmbH

 

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