Austria

Perception Park GmbH, Geschäftsführer

Lieber Herr Burgstaller, wir treffen uns heute aus einem anderen Grund als sonst: es freut uns sehr, dass wir Sie als EEN-Botschafter an Bord haben!

Markus Burgstaller: Gerne. Wir kennen uns ja bereits seit mehreren Jahren.

Das stimmt, wir kennen uns aus diversen Beratungsterminen mit der SFG, z.B. zu Horizon 2020, aber vor allem durch unsere mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Enterprise Europe Network.

Ja, wir haben mit Emma Somerville aus dem EEN-Team der SFG seit 2016 eine intensive Kooperation.

Vorerst noch ein paar Infos für unsere LeserInnen: Sie sind Geschäftsführer von Perception Park, einem erfolgreichen steirischen KMU. Wofür steht ihr oder besser, wofür brennt ihr?

Perception Park ist ein Innovator und Pionier des Chemical Sensing. Unsere Softwareprodukte werden weltweit für industrielle Automatisierungslösungen eingesetzt. Im Lösungsgeschäft bieten wir maßgeschneiderte Messköpfe für diverse industrielle Anwendungszwecke.

Perception Park gilt heute weltweit als einer der wenigen Experten für die Umsetzung industrieller Anwendungen sowie als Vorreiter und Vordenker moderner Datenverarbeitungssysteme im Zusammenhang mit Chemical Sensing.

Chemical Sensing klingt sehr spannend – wie kann man das erklären?

Ein chemischer Sensor ist eine Art Kamera, die chemische Eigenschaften von Objekten misst und erkennt, bspw. ist der Apfel süß oder sauer. Hyperspectral Imaging, also die hyperspektrale Bildverarbeitung, auch ein wichtiger Teil des Chemical Sensing, liefert räumliche Informationen eines Objekts über den ultravioletten, sichtbaren und nahinfraroten Spektralbereich (bspw. 300 nm-2.500 nm). So können zum Beispiel Druckstellen bei Obst, die zum schnellen Verderben der Ware führen, erkannt werden – es gibt vielfältige Anwendungsbereiche z.B. in der Qualitätssicherung und vielen anderen Bereichen.

Wie kam die Kooperation mit dem Enterprise Europe Network zustande?

Wir hatten damals die Idee, eine internationale Konferenz mit Networking-Angebot auf die Beine zu stellen. Zielgruppe war die hyperspektrale Community. Und da kamen die Informationen zum Enterprise Europe Network und seinem breiten Angebot zu Services und Technologietransfer genau richtig.

Was ist diese hyperspektrale Community?

Die hyperspektrale Community ist eine Nischen-Community, geprägt von unterschiedlichen internationalen Playern, Hardware- und Softwareherstellern, ForscherInnen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Gerade für diese ist die Vernetzung über die Fach- und Sektorengrenzen hinaus extrem wichtig.

Seitdem findet regelmäßig die chii statt, die Conference of Hyperspectral Imaging in Industry (chii), welche Perception Park zusammen mit den Partnern Spectronet, SFG und EEN organisiert. Mehr als 500 Mitglieder aus über 25 Ländern profitieren jährlich von einem ausbalancierten Mix aus Marktinformationen, Workshops, Matchmaking…

Das klingt nach einer sehr erfolgreichen Initiative! Ist das der Grund, dass Sie EEN-Botschafter geworden sind?

Ja, denn die Zusammenarbeit mit dem EEN funktioniert sehr gut. Die chii hat sich auch dank dem Zugang zu 600 EEN-Partnerorganisationen in 60 Ländern zu einem international anerkannten Branchentreffen entwickelt!

Eine klare Win-Win-Situation: wir haben gemeinsam mit dem EEN in einer langfristigen strategischen Kooperation aus einer Idee ein Format entwickelt, das sich als der zentrale, globale Dreh- und Angelpunkt einer kleinen, aber international exzellenten Community etabliert hat. 

Könnten Sie uns noch ein paar private Details verraten?

Ich bin Kärntner und stolzer Vater eines 4-jährigen Sohnes! Nach meiner technischen Ausbildung im Bereich Elektronik / Datenverarbeitung zog es mich als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Joanneum Research nach Graz. Seit 2006 beschäftige ich mich mit industriellem Hyperspectral Imaging. Mittlerweile fühle ich mich zu 50 % als Steirer, auch weil ich Graz liebe - wegen seiner Multinationalität durch z.B. StudentInnen, wegen des Kernöls, der hohen Lebensqualität…